Sarkoma Awareness Month
Links: Univ.-Prof. Dr. med. Rüdiger von Eisenhart-Rothe. Rechts: KIDS-Projektleiter Florian Hinterwimmer und Fachärztin Dr. med. Sarah Consalvo, die den klinischen Blick zur Projektentwicklung beisteuerte.
Sarkome bei Kindern frühzeitig entdecken
Sarkome sind bösartige Tumoren an Knochen und Weichteilen. Sie sind sehr selten, gehören bei jungen Menschen aber dennoch zu den häufigsten und gefährlichsten Krebserkrankungen. Allerdings sind sie schwer zu diagnostizieren – Spezialisten mit besonderer Expertise sind hier gefragt.
Die Früherkennung solcher Tumoren ist im Hinblick auf Behandlung und Heilung jedoch entscheidend: „Bei rechtzeitiger Diagnose und Therapieeinleitung können Kinder nicht nur oftmals geheilt werden. Es stehen auch unterschiedlichste Operationsverfahren zur Verfügung, um eine bestmögliche Funktion zu erreichen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Rüdiger von Eisenhart-Rothe, Leiter der Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie sowie des zertifizierten Muskuloskelettalen Tumorzentrums (MSTZ) am Klinikum rechts der Isar in München.
Mit KI zur frühen Diagnose
Damit Sarkome flächendeckend frühzeitiger erkannt werden können, setzt ein Forscherteam um Florian Hinterwimmer am MRI TUM auf KI: Anomalien oder Veränderungen in Röntgen- und MRT-Bildern können mit Hilfe von KI leicht erkannt werden – vorausgesetzt, sie werden mit den notwendigen Daten zum Lernen trainiert. Das MSTZ verfügt über diese Daten: Seit 1972 werden im Rahmen des interdisziplinären Tumorboards für Knochen- und Weichteiltumoren systematisch und strukturiert Patientendaten gesammelt, sodass das MSTZ heute Zugriff auf klinische Datensätze von 10.000 Patientinnen und Patienten hat.
Im Rahmen des Projektes „KIDS – Künstliche Intelligenz bei der Diagnose von Sarkomen“, gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie der Nemetschek Innovationsstiftung, geht es zunächst darum, subtile Muster und Anzeichen eines beginnenden Sarkoms zu erkennen. Ziel ist die Entwicklung einer Software, die niedergelassene Ärztinnen und Ärzte standardmäßig bei der Beurteilung von Röntgenbildern verwenden können. Auffälligkeiten können so frühzeitig erkannt und dann in Spezialkliniken von Spezialisten abgeklärt werden. „Wenn es so gelänge, Knochentumoren schon in einem frühen Stadium zu entdecken, wäre viel gewonnen“, sagt Florian Hinterwimmer.
➔ Klicktipp: Unser interdisziplinäres Muskuloskelettales Tumorzentrum mit zertifiziertem Sarkomzentrum
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