Wie ein Tumor entsteht und wie wir helfen können
Das Wort „Tumor“ kommt aus dem Lateinischen. Übersetzt bedeutet es „Schwellung“. Das heißt, wenn Mediziner von einem Tumor sprechen, bedeutet das nicht automatisch, dass der Patient tatsächlich Krebs hat. Bei einem Tumor im engeren Sinne vermehren sich körpereigene Zellen und bilden in einem Gewebe oder Organ eine Geschwulst. Diese Geschwulst kann gut- oder bösartig sein. Ein Sarkom bezeichnet dabei eine bösartige Geschwulst des Knochen- oder Weichgewebes. Die meisten Tumoren sind jedoch gutartig und damit harmlos. Nach sorgfältiger Diagnostik inklusive bildgebenden Verfahren – wie Röntgenuntersuchungen, Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) – kann der Arzt häufig den verunsicherten Patienten beruhigen.
Handelt es sich allerdings um einen bösartigen Tumor, muss dieser schnell und gezielt behandelt werden, damit sich der Tumor nicht weiter ausbreitet. Bei Krebs teilen und vermehren sich die Tumorzellen unkontrolliert. Sie können dabei gesundes Gewebe verdrängen, in benachbarte Organe oder Gewebe eindringen, sich über die Blutgefäße oder das Lymphsystem ausbreiten und Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden.
Rund 3.000 Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr neu an einem bösartigen Tumor von Muskel-, Fett- und Bindegewebe (Weichteilsarkom), rund 800 an einem bösartigen Knochentumor (Knochensarkom). Bösartige Tumoren des Muskel-Skelettsystems, sogenannte Sarkome, machen bei Erwachsenen etwa ein Prozent aller Krebsneuerkrankungen aus, bei Kindern sind es rund zehn Prozent. Diese Zahlen sind insgesamt gering – gleichzeitig sind Sarkome jedoch oft schwer zu behandeln.
Die Therapie seltener Erkrankungen erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und eine enge Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Disziplinen. Betroffene profitieren daher von einer Behandlung in einem spezialisierten Zentrum mit fachübergreifender Kooperation, wie sie an unserem Universitätsklinikum rechts der Isar besteht.
Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie sind wichtige Therapieelemente bei bösartigen Tumoren von Knochen und Weichteilen. Multimodale Behandlungsstrategien, das heißt Therapiekonzepte mit Einbeziehung von Operation, Chemo- und Strahlentherapie sowie interdisziplinäre Studien verbessern die langfristige Prognose der Patienten.
Bei Kindern und Jugendlichen mit schnell wachsenden Sarkomen konnten wir dank unseres starken Teams den Behandlungserfolg deutlich verbessern. Im Rahmen der Nachsorge begleiten wir unsere Patienten in einem regelmäßigen Kontakt über mehrere Jahre hinweg. In diesem Rahmen haben wir ein individuell angepasstes Konzept zur Überführung der Patienten aus der Kinder- in die Erwachsenenmedizin entwickelt.