Häufige Fragen zum Thema „Fuß- und Sprunggelenkchirurgie“
Vor einem Sprechstundenbesuch beziehungsweise einer Operation gibt es in der Regel viele Fragen. Um Sie schon vorab zu informieren und Ihnen eventuelle Unsicherheiten zu nehmen, haben wir Ihnen nachfolgend häufige Fragen und Antworten rund um die operative Behandlung von Fuß und Sprunggelenk zusammengestellt.
Der Großteil an Fußproblemen beziehungsweise Fußschmerzen lässt sich glücklicherweise ohne Operation zumindest deutlich bessern. Zudem gelten einige Fußprobleme wie zum Beispiel der Fersensporn sogar als Domäne der nicht-operativen Therapie.
Unsere Klinik arbeitet intensiv mit der klinikinternen Orthopädietechnik zusammen, die sämtliche Möglichkeiten der individualisierten Einlagenversorgung und Orthesenbehandlung vorhält. In unserem hauseigenen Ganglabor können wir anhand einer videogestützten Ganganalyse zusammen mit einer Fußdruckmessung (dynamische Pedobarographie) selbst geringste dynamische Fehlstellungen erkennen.
Therapeutisch besteht zudem die Möglichkeit, Injektionsverfahren mit PRP (Platelet-rich Plasma) oder Hyaluronsäure sowie externe Verfahren wie die Stoßwellentherapie oder die Magnetfeldtherapie zu nutzen. Die genannten Verfahren können wir über unsere Klinik beziehungsweise in Kooperation mit spezialisierten Zentren anbieten.
Früher wurden Versteifungen recht häufig durchgeführt, um den Fuß aufzurichten. Heute verzichtet man darauf, sofern dies möglich ist. Auch wir setzen alles daran, jedes funktionsfähige Gelenk durch modernste OP-Verfahren bestmöglich zu erhalten. Schließlich hat jedes Gelenk am Fuß eine Funktion.
Es gibt zahlreiche Arten der Arthrose am Sprunggelenk und dementsprechend für jede Art eine spezielle Therapie. In frühen Stadien helfen Einlagen meist gut. Reichen diese nicht mehr aus, kann das Gelenk durch Stimulationsverfahren am Knorpel meist gut erhalten werden. Bei asymmetrischen Gelenkschäden ist es möglich, den intakten Gelenkbereich durch Umstellungsoperationen am Unterschenkel oder der Ferse in die Belastungszone zu schwenken. Auf diese Weisekann das Gelenk meist noch viele Jahre erhalten werden. Bei einem endgradigen Schaden kann alternativ zur Versteifung die Implantation einer Prothese eine gute Option sein, um die Beweglichkeit zu erhalten.
Die Nachbehandlung richtet sich hauptsächlich nach der Art der Operation und der dabei verwendeten Schrauben sowie nach der Knochenqualität und der Präferenz des Operateurs. Im Allgemeinen müssen Patienten damit rechnen, dass sie nach dem Eingriff sechs Wochen lang einen speziellen orthopädischen Schuh (Verbandsschuh) tragen müssen. Ein Verbandsschuh ist ein Schuh mit steifer Sohle, der lediglich ein Aufsetzen, nicht aber das Abrollen des operierten Fußes zulässt. Eine Vollbelastung der Ferse ist häufig möglich. Ein sogenannter Vorfußentlastungsschuh, bei dem die Last lediglich über die Ferse übertragen wird, könnte bei unsachgemäßer Verwendung eher kontraproduktiv wirken.
Um ein Wiederkehren der Fehlstellung zu verhindern, muss über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Wochen eine konsequente Redressierung durchgeführt werden – das heißt, eine gerade Ausrichtung des erzielten Korrekturergebnisses, anfangs mittels spezieller Verbandstechnik und nach Abschluss der Wundheilung durch Bandagen.
Aktive und passive Bewegungsübungen des Großzehen-Grundgelenks sind bei gelenkerhaltenden Eingriffen essenziell, um eine ausreichende Funktion zu erhalten. Dazu werden Lymphdrainage und eine konsequente Schonung der operierten Extremität für bis zu drei Wochen nach der Operation empfohlen, um anhaltende Schwellungen zu vermeiden.
Die Rechtsprechung ist sich in diesem Punkt nicht einig. Grundsätzlich ist jedoch insbesondere aus versicherungsrechtlichen Gründen vom Autofahren mit Gehstützen beziehungsweise einem Verbandsschuh eindeutig abzuraten. Mit dem Autofahren sollten Sie erst dann wieder beginnen, wenn der Verbandsschuh etwa sechs Wochen nach der Operation wieder abgelegt wird. Besprechen Sie dies aber bitte vorab mit Ihrem Operateur.
Der Fuß ist der vom Herzen am weitesten entfernt gelegene Teil des menschlichen Körpers. Dies mag mit ein Grund dafür sein, warum Wundheilungsstörungen bei Fußeingriffen im Vergleich zu Operationen an der Hüfte oder am Knie häufiger vorkommen.
Bei weichteilschonenden minimal-invasiven Operation treten Wundheilungsstörungen im Vergleich zu offenen Operationen jedoch deutlich seltener auf. Außerdem erholen sich Patienten nach minimal-invasiven Operationen meist deutlich schneller.
Nein. Sämtliche Platten beziehungsweise Schrauben, die wir in unserer Klinik verwenden, bestehen entweder aus Titan oder in selten Fällen aus medizinischem Stahl. Beides muss nicht routinemäßig entfernt werden.
Neben einem optimalen chirurgischen Ergebnis am Fuß verfolgen wir das Ziel, unsere Patienten nach der Operation möglichst schmerzfrei zu halten.
Durch schonende OP-Techniken und ein routinemäßig durch den Operateur injiziertes lokales Betäubungsmittel im Bereich des Operationsgebiets erreichen wir hier eine hohe Patientenzufriedenheit. Zudem führen wir fast alle Fußeingriffe stationär durch. Dank hochwirksamer Schmerzmittel erleben unsere Patienten die Zeit nach der Operation sehr schmerzarm.
Dies hängt von der Art des Eingriffs ab:
- Nach einem Vorfußeingriff können Patienten bei einem regulären Genesungsverlauf in der Regeln nach etwa sechs Wochen körperlich wenig anstrengende Tätigkeiten wieder aufnehmen. Mit Sportarten wie Joggen oder Ähnlichem sollte man allerdings erst nach etwa drei Monaten wieder beginnen.
- Rückfußeingriffe wie zum Beispiel die Therapie bei einem Plattfuß sind erheblich aufwendiger. Patienten müssen hier für etwa drei Monate an Gehstützen gehen. Mit einer Sportfähigkeit ist meist erst nach vier bis sechs Monaten zu rechnen.
- Auch bei Eingriffen an der Ferse (etwa Haglund-Ferse) dauert es erfahrungsgemäß vier bis sechs Monate, bis der Patient seine sportlichen Aktivitäten wieder aufnehmen kann.