Häufige Fragen zum Thema „Tumorchirurgie“

Vor einem Sprechstundenbesuch beziehungsweise einer Tumor-Operation gibt es in der Regel viele Fragen. Um Sie schon vorab zu informieren und Ihnen eventuelle Unsicherheiten zu nehmen, haben wir Ihnen nachfolgend häufige Fragen und Antworten zusammengestellt.

Wann muss ich an einen Tumor denken?

Wenn Sie eine auffällige, unklare und gegebenenfalls in der Größe zunehmende Schwellung haben, sollten Sie diese sicherheitshalber untersuchen lassen.

Bösartige Tumoren äußern sich häufig durch schnelles Größenwachstum und rasche Zunahme der Beschwerden. Insgesamt sind die Symptome sowohl bei gutartigen wie auch bei bösartigen Befunden jedoch nicht charakteristisch beziehungsweise unspezifisch, sodass rein anhand der Symptome nicht auf eine Gut- oder Bösartigkeit geschlossen werden kann.

Wenn bei mir Verdacht auf einen Tumor besteht, kann das durch eine Blutuntersuchung abgeklärt werden beziehungsweise gibt es Tumormarker?

Bei primären Tumoren des Bewegungsapparates sowie Sarkomen gibt es – im Gegensatz zu einigen Arten von Blutkrebs und Karzinomen – keine charakteristischen Veränderungen oder Tumormarker im Blut. Meist wird durch die radiologische Diagnostik (Röntgen, MRT etcetera) und später gegebenenfalls eine Gewebeprobe eine Tumordiagnose gestellt.

Was sind die Ursachen von Knochentumoren?

Bei den allermeisten bösartigen Knochen- und Weichteiltumoren ist die Ursache nach wie vor nicht bekannt. Lediglich bei einigen wenigen Tumorarten weiß man, dass sie durch langzeitig bestehende Entzündungen oder vorhergehende Strahlenbehandlungen hervorgerufen werden können oder aufgrund genetischer Ursachen entstehen.

Bei mir besteht der Verdacht auf einen bösartigen Tumor oder der Befund ist unklar. Wie geht es weiter?

Zunächst werden Ihre bereits erhobenen Befunde durch unsere Spezialisten in der Sprechstunde gesichtet und gegebenenfalls weitere, ergänzende Untersuchungen (zum Beispiel MRT, CT etcetera) durchgeführt. Können die bestehenden Veränderungen hierdurch nicht eindeutig zugeordnet werden, so muss zur endgültigen Klärung eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden. Diese kann vielfach ambulant und minimal-invasiv gewonnen werden.

Was bedeuten die Begriffe Sarkom, Karzinom und Metastase?
  1. Unter einem Sarkom versteht man bösartige Tumoren, die primär im Knochen selbst oder dem Weichgewebe (Muskeln, Bindegewebe etcetera) entstehen.
  2. Bösartige Tumoren der Organe werden als Karzinome bezeichnet.
  3. Unter Metastasen versteht man Absiedelungen (Tochtergeschwulste) eines Krebsleidens, wobei diese prinzipiell an allen Stellen des Körpers mit Häufung in Lunge, Leber und Knochen auftreten können.
Bei mir wurde ein Sarkom festgestellt – brauche ich in jedem Fall eine Chemotherapie?

Da abgesehen von wenigen Tumorarten (zum Beispiel Osteosarkom, Ewing Sarkom) eine Chemotherapie bei einem lokalisierten (Weichteil-)Sarkom keinen klaren Vorteil bringt, verabreichen wir bei diesen Erkrankungen zumeist keine Chemotherapie und ersparen unseren Patienten so diese belastende Behandlung. Eine Chemotherapie erhalten bei uns Patienten in der Regel nur bei bestimmten Tumorarten oder wenn bereits Absiedlungen vorliegen.

Eine Strahlentherapie vor der Operation kann jedoch bei manchen Tumorarten sinnvoll sein, um die Tumorgröße zu verkleinern und den Tumor somit besser operabel zu machen.

Muss man das Bein bei einem bösartigen Knochen- oder Weichteiltumor amputieren und was kann ich nach der Operation noch machen?

Eine Amputation ist heutzutage nur noch in extrem seltenen Fällen erforderlich. Die Funktionsfähigkeit des Beines oder Armes hängt jedoch sehr von der Tumorgröße und somit davon ab, was alles bei der Operation mit entfernt werden muss.

Aufgrund schonendster Operationstechniken und der Verwendung von biologischen Rekonstruktionsmethoden beziehungsweise High-tech-Implantaten ist die Funktionalität jedoch in den meisten Fällen sehr gut.

Muss ich für die Diagnostik und Behandlung nach München kommen oder kann dies auch mein Orthopäde zu Hause machen?

Da Tumoren am Bewegungsapparat sehr selten sind und einer interdisziplinären Behandlung durch spezialisierte Experten bedürfen, sollten die Diagnostik und die Festlegung der Behandlung dieser Tumoren zwingend an einem ausgewiesenen Zentrum erfolgen. An unserem, durch die deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Zentrum sind in allen Bereichen der Behandlung ausschließlich hochspezialisierte Experten involviert, wodurch ein Höchstmaß an Sicherheit und Qualität gewährleistet werden kann. Gerne binden wir Ihren Orthopäden durch regelmäßige Korrespondenz in den Behandlungsablauf mit ein.

Darf ich mich auch an Sie wenden wenn ich nicht aus München oder Umgebung bin?

Sie können sich in jedem Falle gerne an unser Zentrum wenden. Ein großer Anteil unserer Patienten kommt nicht aus München oder Umgebung. Sollte bei Ihnen eine Operation erforderlich sein, kann auch diese bei uns erfolgen.

Strahlen- oder Chemotherapie – falls erforderlich – können dann entweder auch an unserem Klinikum oder gegebenenfalls heimatnah erfolgen. Gerne helfen wir Ihnen bei der Auswahl entsprechend erfahrener Experten durch unser großes Netzwerk an nationalen und internationalen Kooperationspartnern.

Bin ich bei Ihnen auch dann richtig, wenn ich ein Sarkom an einer anderen Stelle als dem Bewegungsapparat habe?

Ja, als zertifiziertes Sarkomzentrum behandeln wir gemeinsam mit unseren Kollegen anderer Kliniken Sarkome an allen Lokalisationen. Wenn Sie also am Bauch, an der Gebärmutter oder an einer anderen Stelle ein Sarkom haben, wenden Sie sich gerne an uns.

Wo kann ich als Betroffener weitere Unterstützung bekommen?

Für Informations- und Hilfsangebote empfehlen wir Ihnen die Patienten-Hilfe der Deutschen Sarkom-Stiftung. Patienten, Angehörige und Interessierte engagieren sich in dieser „Mitmach-Organisation“, begleiten Betroffene durch ihre Sarkom-/GIST-Erkrankung und geben Angehörigen und Freunden wertvolle Tipps.

So nehmen Sie Kontakt auf:

  1. Per Website: www.sarkome.de/patienten-hilfe (Informationen und Kontaktformular)
  2. Per Email: info@sarkome.de
  3. Per Telefon: Patienten-Helpline = 0700 4884 0700 (max. 14 Cent/Min Festnetzpreis, gegebenenfalls abweichende Mobilfunktarife)